25 Jahre Kulturschock - Wie alles begann

Wie kam es zum Kulturschock?

 

Gerhard Grün, Dirk Rinck, Alfred Schiefer, Bernd von Fehrn und Dirk Störck saßen Ende Oktober 1992 zusammen und wollten das SCHULZ mit Gästen füllen. Blieb nur die Frage, wie dies zu bewerkstelligen wäre. Die Idee einer Kleinkunst- und Travestie-Show kam auf und wurde mit Begeisterung aufgenommen. Die genaue Idee war, dass jeder, der auftreten wollte, dies auch durfte. Dieser Ursprung macht bis heute den Geist des Kulturschocks aus.

 

Jetzt fehlte nur noch ein Name und so gaben sich die Anwesenden langen Überlegungen hin. Etwas mit „Kultur“ sollte rein… Doch schon vor der ersten Show war klar, dass es meist weniger kulturell zugehen würde, als das es vielmehr ein Schock wäre. So hatte die Idee einen Namen. Kulturschock! Der erste Kulturschock fand dann am 22. November 1992 um 21 Uhr mit acht Nummern vor einem 17köpfigen Publikum statt. Dirk Rinck war aber von der Show so begeistert, dass er das nun jeden Sonntag machen wollte.


Von 200 Gästen auf die Notfallbühne

 

Man ging mit dem SCHULZ 1994 in das neue Gebäude, spielte dort in den „Katakomben“ vor rund 200 Gästen, die sich auf Bierbänke quetschen mussten. Zu dieser Zeit gab es eine feste Gruppe von Künstlern, die immer größer wurde. Die Schockletts waren geboren! 2003 schloss dann leider das SCHULZ und man musste in wechselnde Lokalitäten ausweichen. Vom Klüngelpütz ging es in die Wolkenburg, von dort aus ging es dann auf eine kleine Notbühne im Ex-Corner. Am 04.11.2007 landete der Kulturschock dann im Studio des Filmhauses.

 


Das Dirk-Rinck-Theater

 

Dirk Rinck war Mitbegründer des Kulturschocks und verstarb leider plötzlich im Februar 2001. Er stand ständig mit neuen Nummern auf der Bühne. Er war gleichzeitig Antrieb und ruhiger Pol, Kostümbildner und ein unglaubliches Improvisationstalent, auf der Bühne wie Backstage. Besonders beliebt und bekannt war er für seine schrägen und komischen Opern- und Alexandranummern. Er galt als Meister in der Verwendung unzähliger Requisiten auf der Bühne und hat bis kurz vor seinem Tod unglaublich viel Energie in den Kulturschock gesteckt.

Zu seinen Ehren beschlossen die Schockletts, dass seine Kreativität und die Grundidee festgehalten werden sollte: Die neuen Räumlichkeiten im Filmhaus auf der Maybachstraße 111 wurden zu seinen Ehren in Dirk-Rinck-Theater umbenannt.

Nach einigem Auf und Ab entdeckten ab 2009 wieder viele junge Leute den Kulturschock für sich. Das Team auf der Bühne und in der Technik wuchs und entwickelte sich weiter. Leider wurde die Entwicklung von neuen Ideen und Konzepten durch die Insolvenz des Filmhauses gestört. Nachdem das Gebäude zurück an die Stadt gefallen war, musste der Kulturschock das Dirk-Rinck-Theater räumen, der Theaterraum sollte wieder als Lager genutzt werden. Nun war der Kulturschock erneut heimatlos. Klar war nur, es sollte auf jeden Fall weitergehen.


Der Kulturschock geht nach Pulheim

 

Der Kulturschock war nun also heimatlos, aber spielen konnten die Schockletts weiterhin. Im Theater Tiefrot durften sie zumindest die laufende Saison zu Ende spielen. Ein neues Theater fand sich leider nicht. Viele kleine Theater hatten entweder selbst Programm, waren zu groß, zu klein oder die Ticketpreise hätten drastisch angehoben werden müssen. 

Für viele stand schon fest, dass die Saison 2014/15 nicht kommen würde, als das Angebot kam, nach Pulheim zu kommen. Das Theater im Walzwerk hatte schon vor längerer Zeit eine Kooperation angeboten, wegen der vielen Arbeit im Filmhaus war diese aber nicht zustande gekommen.

 

Trotz der Bedenken, wegen des Standortes außerhalb von Köln, startete der Kulturschock im Oktober 2014 seine neue Saison und ist bis heute geblieben. 


Zeit für ein Facelift!

 

Ein bewährtes Rezept bei vielen Unternehmen ist ein Facelift. Oft wird das Logo verändert oder die Marke strebt eine neue Richtung an. Beim Kulturschock ist das so ähnlich. Passend zur neuen Dekade und somit zur Saison 2019/20 gab es neben Veränderungen im Ensemble und zahlreichen Neuzugängen als auch Abgängen eine große visuelle Veränderung. Ein neues Logo, neue Farben und eine neue Aura sind beim Kulturschock nun Programm. Wir wollen moderner, frischer und jünger wirken. Auch wenn bei einigen Urgesteinen von uns im Ensemble die Fassade nur Schein ist. Alte und neue Schockletts stehen ab sofort gemeinsam auf der Bühne und der Kulturschock kann sich zum ersten Mal damit rühmen, nun auch einen Drag King auf der Bühne stehen zu haben.


In den letzten 30 Jahren sind viele tolle Menschen auf unserer Bühne gewesen. Hier sind einige von ihnen:
Fußpflegedeluxe, Cassy Carrington & ihr Herr Cosler, Maureen Wyse, Regina Red, Marcella Rockefeller, Stefan Masur, Kasandra-Ana Bolika, Else Roe, Fräulein Cäsar, Heppi Herrlich, Dirk Störck (der fantastische Herr Störck), Gerrit Hericks, Pam Pengco, Ripley Myers, Bella Believe, Granny Muffin und viele mehr.